Ein Paradies für Safari-Abenteurer inmitten von Wasser und Wildnis
Das Moremi Game Reserve ist eines der spektakulärsten Schutzgebiete in Afrika – ein Ort, an dem sich Wasserlandschaften und Savanne in einzigartiger Weise begegnen. Es liegt im nordwestlichen Botswana und nimmt den östlichen Teil des weltberühmten Okavango-Deltas ein. Mit rund 4.900 Quadratkilometern ist das Reservat etwa doppelt so groß wie das Saarland. Gegründet wurde es 1963 auf Initiative des BaTawana-Volkes – ein historischer Meilenstein, denn es war das erste Schutzgebiet Afrikas, das von einem indigenen Volk ins Leben gerufen wurde.
Vielfältige Landschaft zwischen Wasser und Wildnis
Die Landschaft des Parks ist geprägt von einer außergewöhnlichen Vielfalt: Offene Savannen wechseln sich ab mit trockenen Mopane-Wäldern, dazwischen erstrecken sich ausgedehnte Papyrus- und Schilfgürtel entlang dauerhafter Wasserläufe und Lagunen.
Inseln, saisonale Wasserarme, Palmenhaine und Überschwemmungsflächen sorgen für ein ständig wechselndes Bild – und für ideale Lebensbedingungen für zahlreiche Tierarten.
Diese Mischung macht eine Safari im Moremi besonders abwechslungsreich.
Safari-Highlights im Moremi Game Reserve
Zu den landschaftlichen und tierischen Höhepunkten zählen verschiedene Regionen innerhalb des Parks. Die Third Bridge und die benachbarte Mboma Island sind vor allem für ihre ikonische Holzbrücke bekannt, die sich durch ein sumpfiges Gebiet schlängelt. Hier lassen sich regelmäßig Elefanten, Flusspferde und Löwen beobachten.
An der Xakanaxa-Lagune bieten sich hervorragende Möglichkeiten für Bootssafaris im Mokoro, dem traditionellen Einbaumboot – dabei lassen sich zahlreiche Vogelarten aus nächster Nähe beobachten.
Das Khwai-Gebiet am nördlichen Rand des Parks, obwohl formal außerhalb der Parkgrenzen gelegen, ist für seine hohe Raubtierdichte bekannt. Vor allem Leoparden und Afrikanische Wildhunde werden hier oft gesichtet. Zudem sind in Khwai Night Drives erlaubt – eine Besonderheit in Botswana.
Wer noch tiefer ins Delta eintauchen will, sollte Chief’s Island besuchen. Diese riesige Insel im Herzen des Okavango-Deltas ist nur per Flugzeug oder Boot erreichbar und bekannt für exklusive Lodge-Safaris mit besonders hoher Chance auf die Big Five.
Beste Reisezeit für das Moremi Game Reserve
Die beste Reisezeit für das Moremi Game Reserve ist von Juni bis Oktober. Während der Trockenzeit ziehen sich die Tiere zu den verbleibenden Wasserquellen zurück, wodurch die Chancen auf großartige Tierbeobachtungen deutlich steigen.
Im Mai bis Juli ist das Klima angenehm kühl mit klaren Nächten und guter Sicht auf Tiere, während die Monate August bis Oktober heißer werden, aber die Tierdichte ihren Höhepunkt erreicht.
Die Regenzeit von November bis April verwandelt das Reservat in ein grünes Paradies – ideal für Vogelfans, allerdings können Straßen dann unpassierbar werden.
Tierwelt zwischen Savanne und Delta
Das Moremi ist für seine enorme Artenvielfalt bekannt. Große Tierarten wie Elefanten, Löwen, Leoparden, Büffel, Flusspferde und Giraffen sind regelmäßig zu sehen. Die Spitzmaulnashörner wurden wieder angesiedelt, sind aber noch selten. Auch Hyänen – sowohl Tüpfel- als auch Braune Hyänen – gehören zum festen Inventar.
Besonders spannend sind die Sichtungen von Afrikanischen Wildhunden, die in dieser Region gute Überlebenschancen haben. Geparden, Servale und andere kleinere Raubkatzen ergänzen das Bild. Über 400 Vogelarten leben dauerhaft oder saisonal im Park, darunter der majestätische Fischadler, der seltene Pel’s Fishing Owl und der auffällige Sattelstorch.
Anreise ins Safari-Paradies
Die Anreise zum Moremi Game Reserve erfolgt entweder über die Luft oder auf dem Landweg – wobei Letzteres nur mit einem geländegängigen Fahrzeug möglich ist. Von Maun, dem nächstgelegenen größeren Ort, führt eine etwa dreistündige Fahrt über unbefestigte Straßen zum South Gate (Maqwee Gate). Von Kasane aus dauert die Fahrt rund acht bis zehn Stunden und erfordert in der Regel eine Zwischenübernachtung, etwa in Savuti oder im Khwai-Gebiet. Per Kleinflugzeug lassen sich die Airstrips von Xakanaxa, Khwai und Chief’s Island in etwa 45 Minuten von Maun aus erreichen. Charterflüge sind auch von Kasane aus möglich.
Aktivitäten im Moremi: Safari-Erlebnisse hautnah
Die Aktivitäten im Moremi sind so vielfältig wie das Ökosystem selbst. Klassische Pirschfahrten im offenen Geländewagen führen frühmorgens oder spätnachmittags tief in die Tierwelt hinein. Besonders reizvoll sind Mokoro-Touren auf den ruhigen Wasserwegen rund um Xakanaxa oder Chief’s Island, bei denen man lautlos durch das Schilf gleitet und dabei Tieren und Vögeln ganz nahe kommt.
In ausgewählten Bereichen werden auch Walking Safaris angeboten – ideal, um Spuren zu lesen, Pflanzen kennenzulernen und die Natur mit allen Sinnen zu erleben. Bootsfahrten, insbesondere in den permanenten Wasserarmen des Deltas, ergänzen das Angebot. Für Vogelfreunde sind spezielle Birding-Safaris während der Regenzeit ein echtes Highlight.
Nachhaltigkeit mit Wirkung
In puncto Nachhaltigkeit hat das Moremi Game Reserve Maßstäbe gesetzt. Besonders im Khwai-Gebiet betreiben lokale Gemeinschaften viele der Camps und Lodges selbst. Einnahmen aus dem Tourismus fließen direkt in Infrastruktur, Bildungsprojekte und Wildschutz. Der Park setzt bewusst auf kleine, individuelle Camps statt Massentourismus. Große Reisebusse sind tabu, Besucherzahlen sind limitiert.
Das schützt nicht nur die Natur, sondern garantiert auch ein intensives und exklusives Safari-Erlebnis. Die Guides stammen meist aus den umliegenden Dörfern und bringen nicht nur exzellente Fährtenlese-Fähigkeiten mit, sondern auch ein tiefes Verständnis für Flora, Fauna und Kultur der Region mit.
Weitere Parks in der Umgebung
Wer noch mehr entdecken möchte, findet in der Umgebung weitere spektakuläre Schutzgebiete. Besonders empfehlenswert sind der Chobe-Nationalpark im Norden, bekannt für riesige Elefantenherden, sowie das wildere Savuti-Gebiet, das direkt an Moremi anschließt. Auch das zentrale Okavango-Delta mit seinen exklusiven Wasserlodges ist ein einmaliges Ziel.