Unsere erste Reise nach Afrika

… und bestimmt nicht die letzte

Liebe Frau Plein,

schon ist mehr als ein Monat vergangen seit wir zurück sind und erst jetzt kommen wir dazu, Ihnen ein paar Zeilen zu schreiben.

Nach dem Motto „No News is Good News“ können wir zusammenfassend sagen, dass uns die Reise, die Vorbereitung durch Sie Frau Plein sowie die Betreuung vor Ort durch Ihre Partneragentur in Uganda sehr sehr gut gefallen hat. Alles hat perfekt geklappt und wir hatten wunderschöne Tage in Uganda!

Wären wir nicht terminlich Anfang Juli in Freiburg gebunden gewesen, hätten wir die Reise auch nicht um drei Tage gekürzt, aber das war leider unumgänglich.

Der Reiseablauf

In Uganda haben wir durch den von uns veränderten Reiseablauf drei Tage hintereinander in drei verschiedenen Lodges übernachtet. Im Reiseplan von Green Lion sind eigentlich immer zwei Nächte in einer Lodge vorgesehen und das ist auch gut so. Sonst hat man einfach weniger von den schönen Lodges. 

Während unserer Reise war es trocken, die Straßen waren in bestmöglichem Zustand. Unser Driver Guide Joseph war das Sahnehäubchen unserer Reise. Der Abschied von ihm fiel schwer. Er übererfüllte unsere Erwartungen, war extrem freundlich, erfahren, zugewandt, voller Wissen und diskret!! Er wurde überall von Rangern und Kontrolleuren, genauso wie in den Hotels auf das Herzlichste begrüßt. Kein Wunder!

Wir haben mehr gesehen und erlebt als wir erwartet hatten! Schon am ersten Abend haben wir auf der Sundowner-Bootsfahrt auf dem Nil in Murchison Elefanten, Giraffen, Nilpferde und Krokodile gesehen, mit denen wir erst in den Folgetagen gerechnet hatten. Wir waren völlig überwältigt! Und zu allem kam hinzu, dass wir weit und breit auf dem Nil alleine waren. Eine magische Erfahrung!

Und so ging es Schlag auf Schlag weiter. Deshalb können wir Ihre Ugandarundreise jedem weiterempfehlen – und tun dies auch schon fleißig.

Vielleicht reisen wir sogar nochmals nach Uganda, einfach, weil uns das Land und die Menschen so gut gefallen haben und es noch viel zu entdecken gibt.

Schuhschnabel Storch im Grass beginnt zu fliegen
Mihingo Lodge Zimmer

Ein paar Hinweise bzw. Anregungen unsererseits

Einen Fön gab es in keinem der von uns gebuchten Lodgezimmer. Das ist aber eigentlich auch logisch, da die Energie überall knapp ist. WLan gab es in keinem der von uns gebuchten Lodgezimmer, sondern nur im Rezeptions- oder Restaurantbereich.

Twin Lakes Safari Lodge

Die Zimmer sind schön und riesig, tolle Innen- UND Außendusche. Lage und Ausblick der Lodge sind sehr sehr schön, auch der Pool war prima.

Ichumbi Lodge

Hier waren die Zimmer sehr schön, aber deutlich die kleinsten von allen. An Lösungen wird wohl bereits gearbeitet… Personal und Essen waren klasse!

Mihongo Lodge

Wie von Ihnen Frau Plein ja bereits beschrieben, war diese Lodge wirklich phantastisch und ein Höhepunkt der Rundreise. Das Personal war so unglaublich lustig, freundlich und professionell. Ganz wunderbar. Und die Zimmer herrlich! Eine amerikanische Großfamilie fühlte sich wohl während unseres Aufenthalts wie im Pauschalurlaub und übertönte lautstark das Ambiente. Da hatten wir einfach Pech, so etwas kommt vor. 

Schuhschnabel

Selbst den Schuhschnabel haben wir gesehen. Ein herrliches Exemplar. Sein wenig attraktives Äußeres wird durch seine Rarität wett gemacht 😊

Verlängerung Zanzibar

Hat wunderbar geklappt. Stone Town war definitiv den Aufenthalt wert. Das Coffee House liegt mitten drin an einer kleinen Gasse und hat wunderbar altmodische Zimmer. Das Frühstück auf der Dachterrasse erinnerte uns an Marrakesh. Das Hotel Sunrise at Bandas in Matemwe war herrlich und entsprach ganz genau unseren Wünschen. Nur 16 komfortable Hütten direkt am Strand, jede mit eigenen Liegestühlen und Sonnenschirm. Wunderbares Essen à la carte! Frühstück konnte man zu jeder Tageszeit bestellen, ebenfalls à la carte und im Preis inklusiv. Uns hat es nicht gestört, dass es auf der Ostseite von Zanzibar starke Gezeiten gibt. Man kann ja immer noch den Pool nutzen oder am Strand bei Ebbe spazieren gehen oder Fahrrad fahren (Fahrräder standen den Gästen kostenlos zur Verfügung).

Insgesamt fanden wir Zanzibar überraschend touristisch, auch die Führung im spice garden war sehr touristisch geprägt (viele offene Hände mit der Erwartung, dass wir überall etwas kaufen). Man merkt auf Zanzibar den Einfluss des Pauschaltourismus. Daran mussten wir uns nach dem herrlich ursprünglichen Uganda erst wieder gewöhnen.

Alles in allem also eine herrliche Reise, unsere erste nach Afrika, und ganz bestimmt nicht unsere letzte.

Herzlichen Dank für Ihre Einstimmung und die tolle Vorbereitung.

Reisebericht Namibia und Botswana – Teil 6

Die Kalahari Wüste

Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.

Der sechste Teil des Reiseberichts führt uns nun in die Kalahari und zurück nach Namibia.

Karte Rundreise Namibia und Botswana

Tag 19: Kalahari North, Namibia

Am Mittag dieses Tages erreichten wir die «Harnas Wildlife Foundation», im Nordteil der Kalahari. Wir beziehen unser Quartier in deren hübschen Gästebungalows. Die Foundation hat es sich zur Aufgabe gemacht, kranke, verletzte und verwaiste Tiere aufzunehmen und zu pflegen. Die meisten dieser Tiere sind in Gehegen untergebracht, ungefährliche wie Mungos, Schildkröten und einige andere bevölkern das Gelände der Farm. Beim Ausruhen am Pool am Mittag fiel mein Blick zufällig auf die lange Steinbank im Poolhäuschen und ich dachte, ich traue meinen Augen nicht. Langausgestreckt auf Kissen schnarchte dort ein Warzenschwein mit rechten Hauern. Kurz darauf näherten sich eine Tierpflegerin, die «Ham», so hiess das Warzenschwein, füttern wollte. «Ham» hatte allerdings gar keine Lust, sich von den weichen Kissen zu erheben und so entstand ein lustiges Gezerre um Kissen und Futternapf zwischen «Ham» und der Tierpflegerin.

Schlafendes Warzenschwein auf Kissen
Harnas Wildlife Lodge Pool

Am Nachmittag durften wir einen Guide zur Fütterung der Grosskatzen und zu einem «Cheetah Walk» begleiten. Als die Geparden den Geländewagen sahen, rannten sie am Zaun entlang bis zum Eingang des Geheges. Der Guide öffnete und wir konnten in das riesige Gehege der beiden handaufgezogenen Gepardenbrüder eintreten. Sie schnurrten und strichen an unseren Beinen entlang. Was für eine wunderbare Erfahrung über das Fell dieser Grosskatze zu streichen. Wir folgen ihnen eine Weile, dann legen sie sich nieder. Der Guide erzählte uns ihre Geschichte und gab uns Informationen über die Tiere, die in Harnas gepflegt werden. Die Geparden erhielten zum Abschluss je einen Brocken Fleisch und wir konnten ihnen im Gehege aus nächster Nähe beim Fressen zuschauen. Anschliessend bekamen auch die Löwen ihre Fleischration, allerdings blieben wir hier lieber jenseits des Zauns. Auf lautes Löwengrollen zum Sonnenuntergang warteten wir jedoch vergebens, obwohl der Guide sich alle Mühe gab, den Löwen zum Grollen zu stimulieren.

Harnas Wildlife Lodge Gepard mit offenem Maul
Löwe in Harnas Lodge

Tag 20: Kalahari North – Zannier Reserve, Nähe Windhoek

Am Morgen hiess es Abschied nehmen, auch «Ham» bekam noch seine Streicheleinheiten und dann fuhren wir Richtung Windhoek, zur «Zannier Omaanda Lodge», wo wir unsere Reise ausklingen lassen wollten. Sie liegt in einem 9’000 Hektar grossen privaten Wildschutzgebiet. Von der Lobby aus bietet sich ein grandioser Blick über den Infinity Pool hinaus in die Savannenlandschaft. Die Lodge besteht aus 10 hochwertig ausgestatteten, reetgedeckten Lehmhütten, die sich unauffällig in die Savannenlandschaft einfügen. Nun hiess es Abschied nehmen von Resten, unserem Fahrer und Guide, der uns während der ganzen Reise perfekt betreut und sehr sicher durch Namibia und Botswana gefahren hatte. Wehmütiger Abschied von einem liebgewonnenen Menschen.

Zannier Omaanda Lodge Blick aus Bad
Zannier Omaanda Lodge Veranda

Den Rest des Tages genossen wir am Pool und liessen die Blicke über die mit üppigem Grün bewachsene Landschaft und den kleinen See schweifen. Ein Sundowner an der kleinen, strohgedeckten Bar neben dem Pool und ein feines Nachtessen bei Sonnenuntergang rundeten den herrlichen Tag perfekt ab.    

Zannier Omaanda Lodge Restaurant
Zannier Omaanda Lodge Landschaft

Tag 21: Zannier Reserve

Begeistert von dieser herrlichen Lodge, genossen wir den Vormittag am Pool. Am Nachmittag besuchten wir das nahegelegene «Naankuse Wildlife Sanctuary», in dem ebenfalls verletzte und verwaiste Tiere aufgenommen und gepflegt werden. Fütterung der Grosskatzen war angesagt und so konnten wir hautnah zuschauen, wie der Tierpfleger, der uns begleitete, die Karakale, die Geparden, die Leoparden und die Löwen fütterte.

Gepard Profil
Löwe Profil
Löwin Profil

Tag 22: Abschied und Heimreise

Am letzten Tag unserer Reise genossen wir nochmals die tolle Infrastruktur der Lodge, liessen uns bei einer Massage verwöhnen und badeten im Pool. Am Spätnachmittag hiess es Abschied nehmen aus dem kleinen Paradies und man brachte uns an den nur 30 Minuten entfernten Flughafen von Windhoek. Abschluss einer fantastischen und erlebnisreichen Reise.  

Naankuse Pool
Business Flug Getränke

Dies war der letzte Teil des Reiseberichts.

Fazit: 1.000 Dank an das Team von Green Lion! Die Reise war perfekt organisiert, alles hat hervorragend geklappt, einschliesslich der notwendigen Corona-Tests, um von einem Land ins andere zu reisen. Einen besseren Guide und Fahrer als Resten hätte man sich nicht wünschen können. Er fuhr vorsichtig und vorrausschauend, seine Deutschkenntnisse waren sehr gut und er kümmerte sich ausgezeichnet um alles Organisatorisches währen der gesamten Reise. Die Lodges waren durchweg ausgezeichnet, abwechslungsreich und stets in einmaliger Lage. Für mich war das nun die 4. Reise mit Green-Tiger resp. Green-Lion und ich war jedes Mal vollkommen begeistert! Immer gerne wieder!

Reisebericht Namibia und Botswana – Teil 5

Das Okavango Delta

Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.

Der fünfte Teil des Reiseberichts führt uns nun zurück nach Botswana in das Okavango Delta.

Karte Rundreise Namibia und Botswana

Tag 16: Okavango Delta: Oase in der Kalahariwüste

Heute wartete ein spezielles Abenteuer auf uns. Am Flughafen in Maun bestiegen wir eine kleine Propellermaschine, die uns zu unserer Lodge ins Okavango Delta bringen sollte. Nach einem Sicherheits-Briefing startete die Pilotin die Maschine und wir erhoben uns in die Lüfte. Wie wunderbar, die Landschaft des Okavango Deltas aus der Vogelperspektive zu sehen. Grün in allen Schattierungen von hell bis dunkel, unterbrochen von kleinen Wasserlöchern. Nach der holprigen Landung auf der Sandpiste, warteten schon ein Fahrer und ein Guide der «Pom Pom Lodge» auf uns.

Okavango Delta Buschflieger
Okavango Delta Gazellengruppe

Das Gepäck wurde im Safari Wagen verstaut und nach einer kurzen Begrüssungseinführung starteten wir zum ersten Game Drive. Bei unserer Ankunft am Mittag in der Lodge standen alle Angestellten incl. der Managerin Spalier und begrüssten uns herzlich und lautstark mit einem afrikanischen Lied. Grosszügige und liebevoll ausgestattete Zelte auf Stelzen waren bereit für unseren Einzug. In einiger Entfernung vor dem Restaurant und dem Feuerplatz der Lodge war ein grosses Wasserloch, was rege von Wildtieren aufgesucht wurde.

Okavango Delta Tiere
Okavango Delta Zebras

Weitere Gamedrives am Nachmittag

Der Game Drive am Nachmittag führte durch hohes Gras querfeldein, wobei wir staunten, wie viele verschiedene Grassorten in dieser Region wuchsen. Wir stöberten Impalas, Gnus, Warzenschweine, Kuhantilopen und diverse Vogelarten auf. In den Flussauen tummelten sich Hippos im Wasser, die lautstark und imposant Revierkämpfe ausfochten. Ein Sundowner an einem schönen Ort, an dem man die Sonne glutrot hinter Palmen untergehen sah, rundete das Erlebnis ab. Nach Einbruch der Dämmerung setzte sich der Späher nun mit einem Strahler bewaffnet auf seinen Sitz vorne am Fahrzeug und leuchtete ins hohe Gras, um Tiere an der Reflexion ihrer Augen zu entdecken. Und siehe da, zunächst entdeckten wir zwei Hyänen, die durchs Gras schlichen.

Okavango Delta Leopard bei Nacht

Zum krönenden Abschluss des Game Drives sichteten wir im Lichtkegel eine Grosskatze im hohen Gras, auf die wir so sehr gehofft hatten, eine junge Leopardin! Eine Zeitlang konnten wir ihr folgen, bis sie in der Dunkelheit verschwand.

Tag 17: Auf Pirschfahrt im Okavango Delta

Der Himmel glühte feuerrot als wir am nächsten Morgen zu unserem Game Drive aufbrachen und so erstaunte es nicht, dass wir zunächst auf dämmerungsaktive Tiere wie Hyänen und ein Eulenpaar stiessen. Auch hatten wir Glück, ein Rudel Wildhunde beobachten zu können, die sich -blutverschmiert von ihrem nächtlichen Beutezug- nun in einem Wasserloch säuberten. Ein weiteres Highlight war die Sichtung eines Breitmaulnashorns.

Okavango Delta extrem roter Sonnenuntergang

Während des Mittagessens konnten wir eine Gruppe von Elefanten beobachten, die vor unserer Lodge ausgiebig im Wasserloch badeten. Während des Game Drives am Nachmittag beobachteten wir Schreiseeadler, Schabrackenschakale und mehrere Elefantenherden mit zahlreichen Jungtieren. Die Pirschfahrten im Okavango Delta waren geprägt durch das fast mannshohe Gras, durch das wir uns mit dem Geländewagen abseits der Wege hindurchfrästen und dass erst spät den Blick auf Wildtiere in unserer Nähe freigab. Eine herausfordernde Aufgabe für unseren Späher.

Okavango Delta Elefanten am Wasser
Okavango Delta Affe

Am Abend hatte er sich erneut das Ziel gesetzt, einen Leoparden aufzuspüren. Mit dem Schweinwerfer leuchtete er während der Fahrt ins hohe Gras und erneut hatten wir Glück und stiessen auf einen Leoparden, der mit erhobenem Kopf im Gras lag, nach einiger Zeit aufstand und im Dunkel verschwand.

Tag 18: Im Mokoro durchs Okavango Delta

Am nächsten Morgen machten wir uns erneut auf die Suche nach grossen Katzen. Unser Guide und der Späher lasen die Buschzeitung, d.h. sie kontrollierten die Tierspuren auf den Sandwegen. Ausserdem hörten sie auf die Geräusche und beobachteten das Verhalten anderer Wildtiere, um Alarmsignale für Raubtiere in der Nähe mitzubekommen. Vögel und Affen warnen lautstark, wenn Gefahr droht und siehe da, solche Rufe und eine Herde von Impalas, die starr dastanden und in eine Richtung ausgerichtet waren, zeugten von einem Räuber in der Nähe.

Okavango Delta Eulen

Langsam fuhren wir durchs Gras in die Richtung, in die die Impalas starrten und konnten tatsächlich auf dem Ast eines grossen Baumes eine Leopardin ausmachen, die sich dort lang ausgestreckt hatte und von oben aufmerksam nach Beute Ausschau hielt. Was für ein prachtvolles Tier! Auf einem weiteren Baum in der Nähe entdeckten wir einen weiteren Leoparden und ebenfalls in der Nähe noch einen Dritten im Gras sitzend. Was für ein Glück wir hatten! Und nicht zu vergessen, das Resultat sehr erfahrener Guides, die die Zeichen der Natur zu interpretieren wissen.

Eine besondere Safari mit dem Boot

Im Anschluss erwartete uns eine etwas andere Safari, eine Tour mit dem Mokoro im Flussdelta. Diese Boote sind aus einem Holzstamm geschnitzt, mit ihnen bewegen sich die Einheimischen auf den Kanälen fort. Wir bestiegen jeweils ein Mokoro und nahmen Platz. Der Guide resp. der Späher stand hinter uns im Mokoro und bewegte dies wie ein Gondoliere mit einer langen Stange in dem armtiefen Wasser der Kanälchen fort. Lautlos gleiten die Mokoros durch das Schilf und die blühenden Seerosenwiesen. Das Einzige, das man hörte, waren die Geräusche der Natur.

Okavango Delta Nashorn
Okavango Delta Leopard klettert

Jetzt standen nicht die grossen Wildtiere, sondern die kleinen Lebewesen im und am Fluss im Fokus. Bunte Libellen, die auf den Seerosenblättern landeten, Frösche und Insekten sowie die Pflanzenwelt. Aus Seerosenblättern basteln sie uns Hütchen als Sonnenschutz und aus den Stängeln eine kunstvolle Kette, an deren Ende eine Seerosenblüte unseren Ausschnitt zierte. Am Flussufer konnten wir zahlreiche Vogelarten ausmachen, in der Ferne eine Giraffe mit ihrem Kalb, weidende Impala-Herden. Die Natur des Deltas aus einer neuen Perspektive und lautlos dahingleitend, wunderbar!

Okavango Delta Flusspferde
Okavango Delta Hyäne im Gras

Plötzlich tauchte wie aus dem Nichts ein Flusspferd nicht allzu weit entfernt vor uns auf. Der Atem stockte, der Scheck fuhr uns durch die Glieder!  Der Guide stiess Hippo-Laute aus und schlug mit dem Paddel laut mehrfach auf die Wasseroberfläche. Blitzartig traten wir den Rückzug an, dieses Tier will man nicht provozieren. Nach einigen Minuten hatten wir den Schreck verwunden und genossen die Rückfahrt zu unserem Geländewagen. Am Mittag hiess es Abschied nehmen vom Okavango Delta und wir flogen mit einem kleinen Flieger zurück nach Maun. Nach einem weiteren PCR-Test für die Einreise nach Namibia steuerten wir unser heutiges Etappenziel an, eine Lodge in Ghanzi.

Reisebericht Namibia und Botswana – Teil 4

Chobe Nationalpark und Victoria Falls

Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.

Der vierte Teil des Reiseberichts führt uns nun nach Botswana, zunächst in den Chobe Nationalpark sowie nach Simbabwe zu den Victoria Falls.

Karte Rundreise Namibia und Botswana

Tag 11: Kasane – das Tor zum Chobe Nationalpark, Botswana

Weiter ging es am nächsten Morgen zur Grenze nach Botswana. Nach gründlicher Prüfung unserer Einreisepapiere, des Passes und Kontrolle des Covid-PCR-Resultates durften wir einreisen. Mit dem Fahrzeug mussten wir bei Grenzübertritt durch Desinfektionslösung fahren, um mögliche Krankheitserreger auf den Reifen zu eliminieren, ebenso mussten wir mit den Schuhen in Desinfektionslösung stapfen. Die nächste Lodge, die uns erwartet, war die «Jackalberry Chobe Lodge», ein Luxuszelt-Camp, das erhöht über dem Flussufer des Chobe-Rivers liegt. Der Infinity Pool mit traumhaftem Blick über den Fluss zog mich in den freien Stunden stets magisch an.

Chobe Elefant vor Zimmer
Chobe Elefant in Lodge

Am Nachmittag starteten wir zur ersten Pirschfahrt in den Chobe Nationalpark. Bereits nach wenigen Minuten im Park stiessen wir auf Elefanten! Endlich Elefanten, darauf hatten wir lange gewartet! Der Chobe Nationalpark ist bekannt für seine grosse Elefantenpopulation und hat die grösste Tierdichte des afrikanischen Kontinents. Die Vegetation besteht hauptsächlich aus Baum- und Buschsavanne sowie der typischen Ufervegetation entlang des Chobe-Flusses. In den Auen entlang des Chobe grasten friedlich Flusspferdgruppen. Elefanten- und Giraffenherden mit zahlreichen Jungtieren wanderten umher. Auch das Herz ornithologisch Interessierter wird bei der Vogelvielfalt im Park höherschlagen. Putzig war auch, das Sozialleben einer Grossfamilie von Zebramangusten zu beobachten, die mitten auf dem Weg Löcher gruben und sich durch unser Fahrzeug nicht stören liessen.  Ein Sundowner an einem schönen Aussichtspunkt rundetet diese erste Safari im Chobe ab.

Kasane Chobe Flusspferd
Kasane Chobe Adler

Tag 12: Weitere Game Drive im Chobe Nationalpark

Bei glutrotem Sonnenaufgang, der sich wunderbar im Fluss spiegelte, starteten wir zu einem weiteren Game Drive in den Chobe Nationalpark. In den Flussauen hatten sich riesige Impala-Herden versammelt und Flusspferde weideten friedlich in der Kühle des Morgens. Beim Weiterfahren stiessen wir zu unserer grossen Freude auf ein Rudel von 12 Löwen, einige ausgestreckt auf dem Weg, andere liegend im Gras. Von unserer Anwesenheit nahmen sie kaum Notiz. Während 2 Stunden beobachteten wir ihr Verhalten, in dieser Zeit paarte sich das Löwenmännchen mehrfach mit einem Weibchen.

Kasane Chobe Löwin
Kasane Chobe Löwe nah

Weiter ging unser Game Drive mit Sichtung von Giraffen und diversen Vogelarten. Auf dem Rückweg kamen wir wieder bei den Löwen vorbei, die sich jetzt in den Schatten von Gebüsch verzogen hatten. Plötzlich kam Unruhe ins Rudel, eine Gruppe von Elefanten mit Jungtieren kam genau auf die Löwen zu. Die Elefanten tröteten lautstark, worauf die Löwen schauten, dass sie das Weite fanden. Der König der Tiere, der Löwe, musste dem König des Dschungels, dem Elefanten, weichen.

Am Nachmittag stand eine Bootsfahrt auf dem Chobe River an. Nun konnten wir die Tiere, die wir morgens mit dem Safariwagen gesehen hatten, vom Boot aus am Flussufer beobachten, zudem auch mehrere Krokodile mit offenem Maul, die am Flussufer in der Sonne lagen.  Vogelliebhaber kommen bei dieser Bootsfahrt auch voll auf ihre Kosten, u.a. beobachteten wir Schreiseeadler, Schlangenvögel und verschiedene Eisvogelarten. Glutrot ging die Sonne am Horizont unter.

Tag 13: Victoria Falls, Simbabwe

Heute erwartete uns ein weiteres Highlight der Reise, die Victoria Wasserfälle. Zunächst mussten wir nach Simbabwe einreisen, alle Grenzformalitäten erledigen und ein negatives Covid PCR Resultat war gefordert. Spontan hatten wir einen Helikopterflug über die Victoria Fälle hinzugebucht und warteten gespannt am lokalen Flughafen auf den Abflug. Ich hatte das Glück, vorne neben dem Piloten zu sitzen, sodass ich einen perfekten Panoramablick geniessen konnte. Aus der Luft stellte sich das Ganze noch viel imposanter dar. Die breiten Wasserläufe im Delta, die hier zusammenfliessen und sich dann als 1.700 m breiter Strom über die steile Felskante als Wasserfall ergiessen. Die Sonne, die sich im hoch aufsteigenden Gischtnebel brach, leuchtete als wunderbarer Regenbogen. Der Helikopter flog zweimal eine Acht um das Delta und den Wasserfall, ein fantastisches Erlebnis.

Zimbabwe Victoria Falls
Victoria Falls Fluss

Wieder sicher gelandet, fuhren wir zum Eingang des Parks der Victoria Fälle und erkundeten zu Fuss mit einem Führer die Wasserfälle. Gewaltig, wie die Wassermassen mit donnerndem Geräusch ins Tal stürzen. An einigen Abschnitten musste man einen Regenponcho tragen, um nicht von der spritzenden Gischt vollkommen durchnässt zu werden. Auf dem Rückweg legten wir einen Lunch-Stopp beim stylischen «Lookout Cafe» ein, von dem aus man einen grandiosen Blick in die 120 m tiefe Batoka Schlucht und auf den Zusammenfluss des Zambesi Rivers sowie auf die Victoria Falls Bridge geniessen kann. Auf dem Weg zurück nach Botswana besuchten wir noch einen kleinen Reptilienzoo. Tipp: unbedingt den Helikopter-Flug machen!

Tag 14: Kasane – Nata

Bei Sonnenaufgang am nächsten Morgen ging es noch einmal zu einem Game Drive in den Chobe Nationalpark. Der Tierreichtum und die abwechslungsreiche Landschaft des Parks ist faszinierend, hier könnte man noch Tage auf Safari gehen! Nach dem Frühstück steuerten wir unsere nächste Lodge in Nata an. «Elephant Sands», eine Lodge, die durch ihre einmalige Lage besticht. Rings um ein grosses Wasserloch stehen Steinbungalows sowie Zelte auf Stelzen im Kreis. Das Besondere ist, dass wilde Elefanten und wohl auch andere wilde Tiere hier regelmässig ans Wasserloch kommen und man diese grauen Riesen von seiner Terrasse oder im Restaurant sitzend, aus nächster Nähe beim Trinken und Baden beobachten kann. Dieses wunderbare Erlebnis macht die mangelnde Servicekultur der Lodge bei weitem wett. Den restlichen Tag haben wir mit Beobachten der Elefanten verbracht, wie sie kamen und gingen, direkt an den Zelten und Bungalows vorbei. Ein hautnahes Elefantenerlebnis.

Kasane Chobe Hyänen
Chobe Warzenschwein

Tag 15: Nata – Maun

Der Sonnenaufgang, der sich golden im Wasserloch spiegelte, stimmte uns fröhlich auf den neuen Tag ein. Ziel unserer heutigen Fahrt war Maun, ein Städtchen, das Startpunkt für viele Ausflüge ins Okawango Delta ist. Unsere hübsche Unterkunft, die Thamalakane River Lodge lag direkt am Ufer des gleichnamigen Flusses. Idyllisch sind die riedgedeckten Steinbungalows in den Garten eingebettet. Unseren Wunsch, am Abend Fisch zu essen, wurde von der Managerin sofort aufgegriffen und sie winkte den Fischer heran, der gerade auf dem Fluss am Fischen war und kaufte ihm einen Teil seines Fanges ab. Bei Sonnenuntergang tauchten mehrere Hippos vor der Lodge im Fluss auf, deren massige Körper aus dem Wasser herausragten. Der frische gegrillte Fisch am Abend war köstlich und rundete einen weiteren wunderbaren Tag ab.

Kasane Chobe Flusspferde

Reisebericht Namibia und Botswana – Teil 3

Etosha Nationalpark bis Kasane

Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.

Der dritte Teil des Reiseberichts handelt von der tollen Tierweld im Etosha Nationalpark.

Karte Rundreise Namibia und Botswana

Tag 7: Auf Pirschfahrt im Etosha Nationalpark

Schon kurz vor Sonnenaufgang starteten wir mit dem Guide unserer Lodge zu einer Safari durch den Etosha Nationalpark. In der Nacht hatten heftige Gewitter getobt, daher standen auf den Sandpisten im Park grosse Pfützen. Durch die Regenzeit und den Wasserreichtum war die Vegetation üppig und grün. Das hat allerdings auch zur Folge, dass die Wildtiere nicht mehr auf die Wasserlöcher angewiesen sind und sich teilweise tief in den Park zurückziehen. Im Laufe des Tages trafen wir auf zahlreiche Gruppen von weidenden Impalas, auf Schabrakenschakale, die mit ihren Jungtieren rangelten, auf Giraffen, Gnus, Kuhantilopen und Herden von Zebras. Aus der Vogelwelt zeigten sich Strausse, Riesentrappen, Gackeltrappen, Schwarzbauchtrappen und Gabelracken.

Etosha Nationalpark Trappe
Etosha Nationalpark Vogel klein
Etosha Nationalpark Gabelracke

Löwen, Schakale und mehr

Zu unserer Freude stiessen wir auch auf ein Löwenrudel, das direkt neben der Strasse auf einer Wiese ruhte. Die Bäuche dick und rund, hatten sie wohl eine erfolgreiche Jagd hinter sich. Wir fuhren weiter durch den Park bis zum Etosha Lookout, der ungefähr in der Mitte des Parks zwischen Halali und Namutoni liegt. Er ist die einzige Stelle im Park, wo man 1.5 km weit in die Etosha-Pfanne hineinfahren kann. Ein Aussichtspunkt mitten in der Etosha-Pfanne. Nur hier kann man diese einzigartige Landschaft mit einem Rundumblick erfassen. Soweit das Auge reicht, ist die rissige Oberfläche der Etosha-Pfanne mit einer Salzkruste bedeckt. Bis zum Horizont sieht man normalerweise nur eine riesige weisse Fläche, jetzt hatte sie sich durch den starken Regen grün-bräunlich verfärbt.

Etosha Nationalpark Schakal
Etosha Nationalpark Löwin

Auf dem Rückweg zum Gate treffen wir das Löwenrudel immer noch am gleichen Ort an, nun hatten sie sich aber zum Schlafen in den Schatten unter Bäume verzogen. Noch ein Tipp für den Besuch des Etosha Nationalparks: unbedingt die «Map of Etosha» kaufen, auf 8 Seiten enthält die Broschüre Strassenkarten, Illustrationen der vielfältigen Tierwelt und die Wasserlöcher sind eingezeichnet.

Tag 8: Onguma Game Reserve, Etosha Ost

Am nächsten Morgen hiess es Abschied nehmen von der wunderschönen «Etosha Oberland Lodge» und wir durchquerten an diesem Morgen den Etosha Nationalpark vom südlichen Andersson Gate, fuhren entlang der Salzpfanne und verliessen ihn am Von Lindquist Gate im Osten des Parks. Auch an diesem Tag konnten wir wiederum keine Elefanten sichten, diese hatten sich durch den Wasserreichtum weit in den Park ausser Sichtweite zurückgezogen. Allerdings konnten wir diverse Vogelarten, vom bunten Bienenfresser bis zum grossen Strauss, beobachten und fotografieren, ca. 340 Vogelarten gibt es im Park.

Etosha Nationalpark Antilope mit Kalb
Etosha Nationalpark Gazelle

Zeltunterkunft auf Stelzen am Wasserloch

Auf unserem Weg begegneten uns weidende Impala-Herden, Oryxantilopen mit ihren langen spitzen Hörnern, Giraffen, die genüsslich die Blätter von den dornigen Akazienbäumen mit ihrer langen Zunge abstreiften, Zebra- und Gnu-Herden sowie Schabrackenschakale. Gegen Mittag erreichten wir das Onguma Tented Camp, im Onguma Game Reserve, das an die Fisher’s Pan des Etosha Nationalparks grenzt. Wir bezogen unsere grosszügigen Zelte auf Stelzen mit Blick auf das Wasserloch. Am Nachmittag unternahmen wir ein Game Drive in diesem Reservat, das über 30 Tierarten beheimatet. Ein Sundowner an einem schönen Aussichtspunkt und das Geniessen des Sonnenuntergangs, der den Himmel glutrot färbte, rundete den Game Drive ab.

Tag 9: Etosha Ost – Rundu

Schon sehr früh am nächsten Tag brachen wir wieder auf, da uns eine lange Fahrstrecke nach Rundu im Norden Namibias erwartete. Rundu liegt am Ufer des Flusses Kavango, der an Angola angrenzt. Gegen Mittag erreichten wir die «Hakusembe River Lodge», die -wie der Name schon vermuten lässt- direkt am Kavango River liegt. Eingebettet in einen wunderschön angelegten tropischen Garten erwarteten uns grosszügige Bungalows direkt am Fluss. Nach einer Siesta am Pool brachen wir am Spätnachmittag zu einer gemütlichen Sundowner-Bootsfahrt auf dem Kavango River auf. Am Flussufer hatten gelbe Webervögel einzelne Bäume mit ihren kompliziert gesponnenen, kunstvollen Hängenestern dicht besiedelt und schwirrten lautstark um diese Nester herum. Dieser Fluss war wiederum ein Eldorado für Vogelliebhaber und Fotografen. Bienenfresser, Seiden- und Nachtreiher, Blatthühnchen, Graulärmvögel, Kormorane, Klaffschnäbel bis hin zu Graufischern und vielen mehr. Über 400 Vogelarten finden hier einen optimalen Lebensraum. Auf Sandbänken im Fluss lagen im Schilf Krokodile regungslos mit aufgesperrtem Maul. Das sanfte Dahingleiten mit dem Boot auf dem Fluss bei Sonnenuntergang, begleitet von den Geräuschen der Natur, war ein wunderbares Erlebnis.   

Etosha Nationalpark Giraffen
Etosha Nationalpark Gnu

Tag 10: Rundu – Caprivi – Kongola

Nach dem Frühstück am Fluss stand die nächste Reiseetappe, die Durchquerung des Caprivi Streifens im Fokus der heutigen Fahrt. Es ist eine sehr wasser- und entsprechend wildreiche Region im Nordosten Namibias. In diesem Gebiet gibt es keine Zäune, sodass alle Wildtiere sich frei bewegen und auch aus den Nachbarländern Botswana, Sambia und Angola ein- und auswandern können. Die Trans-Caprivi-Schnellstrasse zog sich kerzengerade durch diese Region, rechts und links nicht weit von der Strasse entfernt, kamen wir an traditionellen Dörfern aus Reisighütten vorbei, umgeben von Staketenzäunen. Mehrfach passierten wir die Transportmittel der Einheimischen, Kalahari Ferraris von Eseln gezogen. Wiederkehrende Verkehrsschilder mit Elefanten-, Springbock- und Hyänensymbolen zeugten davon, dass Wildtiere die Fahrbahn jederzeit überqueren könnten, allerdings hatten wir an diesem Tag keine Sichtung.

Etosha Nationalpark Zebra

Übernachtung am Ufer des Kwando

Am Nachmittag erreichten wir die lauschige «Namushasha River Lodge» in der Nähe von Kongola am Ufer des Kwando. Von den Balkonen der Bungalowzimmer, eingebettet im Urwald der Uferzone, hat man einen fantastischen Blick über den Fluss und die Auenlandschaft. Im Garten weisen Schilder mit Symbolen von Elefanten, Hippos und Krokodilen die Besucher darauf hin, dass man am Flussufer Vorsicht walten lassen sollte. Vom Balkon aus waren bereits Hippos im Fluss sicht- und hörbar.

Am Spätnachmittag starteten wir zu einer Sundowner- Bootsfahrt auf dem Kwando. Das Flussufer war gesäumt von Schilf und blühenden Seerosen, unzählige Vögel schwirrten umher oder sassen auf Zweigen, Stengeln oder Seerosenblättern, darunter Bienenfresser, Graufischer, Kaptriele, Blatthühnchen, um nur einige zu nennen. Krokodile lauerten dicht unter der Wasseroberfläche am Uferrand. Besonders imposant, war allerdings die grosse Gruppe von Hippos im Fluss. Meist waren nur ihre Augen, Ohren und Nüstern über der Wasseroberfläche sichtbar, stets behielten sie uns im Blick. Manchmal tauchten sie ab, furchteinflössend waren allerdings die Rangeleien unter den Hippo-Bullen, mit weit aufgerissenen Mäulern, die ihre gewaltigen Zähne zum Vorschein brachten, gingen sie aufeinander los. Narben in ihrer Schwarte zeugten von zahlreichen Kämpfen.

Reisebericht Namibia und Botswana – Teil 2

Von Damaraland zum Etosha Nationalpark

Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.

Der zweite Teil des Reiseberichts handelt von den Erlebnissen in Damaraland und im Etosha Nationalpark

Karte Rundreise Namibia und Botswana

Tag 5: Damaraland

Etappenziel des heutigen Tages war das Damara-Hochland. Der Weg führte uns entlang der Küste bis Henties Bay und von da ins Landesinnere. Unterwegs legten wir einen Stopp an der Skelett-Küste ein, um uns das Schiffswrack «Zeila» genauer anzuschauen, dass hier 2008 gestrandet war und inzwischen ein beliebter Nistplatz von Kormoranen und anderen Seevögeln ist. Auf der Strecke ins Landesinnere kamen wir an zahlreichen improvisierten Ständen vorbei, an denen Halbedelsteine zum Verkauf angeboten wurden. Auch auf Himba-Frauen mit ihrem roten Ganz-Körper-Make-Up stiessen wir wieder und auf Herrero-Frauen in prachtvollen, langärmeligen viktorianischen Kleidern in leuchtend Pink und Gelb, die schon von Weitem auszumachen waren. Diese kunstvollen Kleider hatten sie auf einer antiken Singer-Nähmaschine selbst genäht.

Skelett Kueste Schiffswrack Zeila

Übernachtung im Twyfelfontein Adventure Camp

Auf der kerzengeraden Sandpiste, die sich endlos scheinend ins Landesinnere zog, begegneten uns einige altertümliche Fuhrwerke, die von Eseln gezogen wurden und die dort den Spitznamen «Kalahari-Ferrari» tragen. Am Nachmittag erreichten wir unsere Unterkunft im Damaraland, das «Twyfelfontein Adventure Camp». Komfortabel ausgestattete Safarizelte auf Holzplattformen mit en-suite Bad am Fusse mächtiger runder Felsformationen warteten auf uns und sogar ein kleiner Pool bot erfrischende Abkühlung. Am Spätnachmittag fuhren wir zu einem Sun Downer ins nicht allzu entfernte «Mowani Mountain Camp», das auf einem Hügel liegt von dem aus man einen wunderbaren Blick über das weite, felsige Damaraland hat und den glutroten Sonnenuntergang bei einem Cocktail geniessen kann.

Damaraland Kalahari Ferrari
Twyfelfontein Adventure Camp Restaurant

Tag 6: Twyfelfontein UNESCO Weltkulturerbe – Etosha South

Am nächsten Morgen besuchten wir das «Living Museum» der Damara, das ganz in der Nähe unseres Camps war. Dieses Freilicht-Museum mit traditionellen Hütten aus Reisig und Lehm sowie traditionell gekleideten Damaras erweckt die ursprüngliche Lebensweise und Kultur dieser Ureinwohner zum Leben. Ihre ursprüngliche Kultur war eine Mischung von archaischer Jäger- und Sammlerkultur und der Viehzucht von Rindern, Ziegen und Schafen. Während der ca. einstündigen Führung durch einen mehrsprachigen, sehr humorvollen Guide wurde uns das Schmieden von Werkzeugen, die Verwendung traditioneller Heilpflanzen, die Herstellung von Bier und Schmuck sowie das Feuermachen nähergebracht. Verabschiedet wurden wir mit einer eindrücklichen Tanz- und Gesangsvorführung aller Damaras des Museums. Ein wirklich lohnenswerter Besuch!

Damaraland Felszeichnungen
Damaraland Frau

Die UNESCO-Felsmalereien in Twyfelfontein

Im Anschluss fuhren wir nach Twyfelfontein, wo man bei einer Führung mit einem Guide die ältesten Zeugnisse aus der Vergangenheit Namibias in Form von Felszeichnungen und Felsgravuren bestaunen kann. Sie gehören zum UNESCO Weltkulturerbe. Twyfelfontein heisst soviel wie «Quelle des Zweifels», da sich die Farmer nie ganz auf die Quelle verlassen konnten. In diesem Felsmassiv findet man über 2.500 Motive, sowohl Gravuren als auch Felsmalereien., die von den San sowie den Damaras geschaffen wurden. Bei den Gravuren auf den Felsplatten kann man Elefanten, Zebras, Giraffen, Nashörner, Löwen, Strausse und andere Tiere erkennen. Die Darstellungen zeigen die Lebensweise der traditionellen Jäger und Sammler.

Danach folgte ein Abstecher zum «Verbrannten Berg», der ein Nationaldenkmal Namibias ist. Im Gegensatz zu den umliegenden Gesteinsformationen besteht der Berg aus erkalteter Lava. Das ist der Grund, dass er frühmorgens oder spätnachmittags, wenn die Sonnenstrahlen darauf treffen, tiefrot leuchtet. In der übrigen Tageszeit sieht er sehr unspektakulär aus.  

Damaraland Vogel
Damaraland Echse auf Stein

Ganz in der Nähe von Twyfelfontein befinden sich die sogenannten «Orgelpfeifen», das sind Gesteinsformationen aus Basalt, die aufgrund ihrer Form Orgelpfeifen in einer Kirche ähneln. Entstanden sind sie durch das Eindringen von flüssiger Lava in das vorhandene Schiefergestein vor 150 Millionen Jahren. Die senkrechten Flächen der Felsnadeln erinnern an Bauklötze. Durch Witterung und Erosion wurde das weichere Gestein um die erstarrte Lava abgetragen und es wurde ein regelrechter Wald an Orgelpfeifen freigelegt. Am Fusse der Orgelpfeifen kann man bequem durch ein ausgetrocknetes Flussbett laufen, um die Orgelpfeifen genauer in Augenschein zu nehmen.

Twyfelfonaein Orgelpfeifen
Twyfelfontein Welwitschia mirabilis

 

Zum Abschluss besuchten wir den versteinerten Wald. Auf einem kleinen Areal findet man zwischen 240 und 300 Millionen Jahre alte fossile Baumstämme, bei denen teilweise sogar noch Jahresringe erkennbar sind. Die grössten Stämme sind ca. 30 m lang, die meisten sind jedoch in unzählige kleine Stücke zerbrochen. Zudem finden sich auf dem Areal zahlreiche Exemplare der «Welwitschia mirabilis», die extrem langsam wächst und lediglich zwei Blätter entwickelt, die mit der Zeit vom Wind zerfranst werden. Sie ist die Wappenpflanze Namibias.

Bei der Weiterfahrt auf der Schotterpiste hatten wir ein weiteres Mal einen platten Reifen und waren froh, dass unser Fahrer und Guide den schweren Reifen professionell und rasch wechselte. Es empfiehlt sich für Selbstfahrer unbedingt immer einen, besser noch zwei Ersatzreifen dabei zu haben.

Damaraland Etosha Overland Lodge
Damaraland Sonnenuntergang

Am Spätnachmittag erreichten wir die «Etosha Oberland Lodge» in der Nähe des südlichen Eingangs zum Etosha Nationalpark liegt und die unser Quartier für die nächsten beiden Tage war. Die luxuriöse Lodge liegt in einem privaten Naturreservat. Vom Restaurant aus hat man Blick auf die Wasserlöcher. Die geräumigen Chalets sind sehr komfortabel und liebevoll mit modernen Designelementen ausgestattet und bieten Aussicht in die Savanne. Mit etwas Glück, kann man Wildtiere direkt vor dem Chalet beobachten.

Reisebericht Namibia und Botswana – Teil 1

Von Windhoek nach Swakopmund

Nach zwei Jahren coronabedingter Fernreiseabstinenz war die Sehnsucht groß, wieder in die Welt hinauszuschwärmen. So ergriff ich freudig die Gelegenheit, mich kurzfristig einer geführten Green Lion Individualreise – mit nur einer weiteren Mitreisenden – durch Namibia und Botswana anzuschliessen.

Der erste Teil des Reiseberichts handelt von den Erlebnissen auf den ersten Tagen in Namibia – von Windhoek bis Swakopmund.

Karte Rundreise Namibia und Botswana

Tag 1: Ankunft in Windhoek

Am Flughafen in Windhoek angekommen, begrüsste uns lächelnd und auf Deutsch unser Guide und Fahrer namens Resten für die Rundreise. Rasch war unser Gepäck in dem bequemen SUV verstaut und wir starteten Richtung Sesriem, wo wir am Spätnachmittag die familiär geführte «Desert Homestead Lodge» mit geschmackvoll ausgestatteten Bungalows erreichten, die einen fantastischen Blick in die Landschaft mit den Bergen im Hintergrund boten.

Windhoek Sesriem Desert Homestead Lodge
Windhoek Sesriem Desert Homestead Lodge Bungalows

Tag 2: Sossusvlei Heimat der roten Dünen

Am nächsten Morgen brachen wir bereits vor Sonnenaufgang auf zum Namib Naukluft Park, in dem die mächtigen Dünen von Sossusvlei liegen, die teilweise mehr als 300 m hoch sind. Ein landschaftliches Highlight Namibias. Die glutrot aufgehende Sonne hüllte die Wüstenlandschaft in ein rotgoldenes Licht. Gruppen von Oryxantilopen kreuzten unseren Weg. Unterhalb der hoch aufragenden Dünen hatte sich durch den Regen der letzten Wochen ein See gebildet, in dem sich die Dünenstrukturen wunderbar spiegelten. Wir wanderten zum Fuss von «Big Daddy», der mit 325 m bis 380 m höchsten Düne des Gebietes Sie ist übrigens eine der höchsten Dünen weltweit. Der Aufstieg zum Dünenkamm war beschwerlich, dafür entlohnte jedoch der atemberaubende Blick von dort oben über die Wüstenlandschaft.

Sossusvlei Rote Dünen

Deadvlei- Eldorado für Fotografen

Nach dem deutlich rascheren Abstieg wanderten wir am Fusse der Dünen entlang zum Deadvlei, einer der wohl ungewöhnlichsten Landschaften, die man sich vorstellen kann, eine von Dünen umschlossene Ton-Pfanne im Sandmeer. In ihr steht eine grosse Anzahl seit Hunderten Jahren toter Kameldornbäume, die durch die extreme Trockenheit der Wüste konserviert wurden. Bizarre, meist schwarze Baumgestalten mit wenigen Ästen vor den hohen, rot schimmernden Dünen. Diese einzigartige Landschaft ist ein Eldorado für Fotografen.

Sossusvlei Deadvlei
Sossusvlei Bäume

Tag 3: Sossusvlei – Solitaire – Swakopmund

Nach einer weiteren Nacht in der «Desert Homestead Lodge» brachen wir auf in Richtung Küste nach Swakopmund. Die Weite der namibischen Landschaft ist beeindruckend und die meisten Überlandstrassen führen kerzengerade durchs Land. Unterwegs legten wir einen Halt in der Minisiedlung Solitaire ein, mit dem einzigen Laden und der einzigen Tankstelle zwischen Sossusvlei und der Küste. Berühmt ist der selbstgebackene Apfelkuchen nach deutschem Rezept, der in diesem Laden verkauft wird. Pittoresk wirken die alten, verrosteten Fahrzeuge, die in der Gartenanlage drapiert sind.

Swakopmund Flamigos im Wasser

Weiter führte uns die Fahrt Richtung Norden vorbei an dem Kuiseb Canyon, in dessen karge, mondähnliche Landschaft wir einen Abstecher machten. Bei Walvis Bay gelangten wir an die Küste und staunten. Tausende Flamingos standen hier im seichten Wasser und fischten.

Kultur und Geschichte in Swakopmund

In Swakopmund angekommen, checkten wir im zentral gelegenen modernen und stylishen Hotel «The Delight» ein. Bei einem Bummel durch Swakopmund, einer ehemals deutschen Kolonialstadt am Meer, wähnt man sich noch immer in einer deutschen Kleinstadt. Ein Leuchtturm, eine hübsche Uferpromenade, breite Strassen mit deutschen Namen, ein Brauhaus, deutsche Cafés und Bäckereien zeugen von der Kolonialvergangenheit. Noch immer wird überwiegend deutsch gesprochen. Auf dem Kunsthandwerkermarkt in der Nähe des Strandes trafen wir auf Himba- und Herrero Frauen, die selbstgemachte Armbänder verkaufen. Die Himba werden auch das «rote Volk» genannt, als Sonnenschutz und aus Schönheitsgründen schmieren sich die Frauen eine rote Paste auf den ganzen Körper und in die Haare. Die Kleidung besteht lediglich aus einem Lendenschurz aus Leder sowie opulentem Schmuck an Hals, Hand- und Fussgelenken. Die Herrero Frauen tragen bunte viktorianische Kleider und einen an Rinderhörner erinnernden Hut, der auf das Hirtendasein der Herrero anspielt.

Swakopmund Frau
Swakopmund Frau mit Kind

Tag 4: Dolphin Cruise Walvis Bay und Sandwich Harbour Jeep Tour

Am nächsten Morgen fuhren wir nach Walvis Bay und starteten am Bootshafen zu einer Katamaran-Fahrt. Der grossräumige Katamaran hatte noch gar nicht abgelegt, da sprang auch schon der erste Seelöwe direkt aus dem Meer an Bord, um sich sein Fischfrühstück abzuholen. Während er gefüttert wurde, erfuhren wir Wissenswertes zu diesem Meeresbewohner. Die vierstündige Delfin- und Robbenfahrt ging über den Industriehafen über die Austernbänke bis hinaus zum Pelican Point, wo eine grosse Kolonie Pelzrobben zuhause ist. Unterwegs erfuhr man von der Besatzung viel über Flora und Fauna der Lagune. Wenn man sich dem Pelican Point nähert, hört man bereits die lauten Rufe der Pelzrobbenkolonie, die sich wie das Blöken von Schafen anhört. Dicht an dicht gedrängt liegen die Robben auf der Sandbank. Auch mehrere Delfinschulen konnten wir beobachten und erfreuten uns an den kunstvollen Sprüngen der Tiere. Pelikane kamen dicht ans Boot und sogar an Deck und bettelten ebenfalls um eine Fischration. Auf der Rückfahrt wurden auch die Gäste kulinarisch verwöhnt mit frischen Austern, Snacks und Sekt. Diese Fahrt war wirklich ein tolles Erlebnis!

Walvis Bay Delphin
Walvis Bay Delphin und Robben

Landrovertour nach Sandwich Harbour

Zurück im Hafen stiegen, erwartete uns der Fahrer und Guide für unsere Nachmittagstour zum Sandwich Harbour. In einem Land Rover passierten wir auf dem Weg dorthin riesige farbige Salinenfelder und einen Brachwassersee, in dem eine grosse Gruppe von Flamingos fischte. Sandwich Harbour gehört zum Namib Naukluft Park und darf nur mit einem Permit besucht werden. Die riesigen Sanddünen münden direkt in den Ozean und der Weg zwischen Dünenkante und Meer ist eng. Man muss die Gezeiten genau kennen, um ihn ohne Risiko ins Meer gespült zu werden, befahren zu können.

Der Land Rover schwamm regelrecht auf den Fahrspuren im Sand, manchmal mussten wir Robben ausweichen, die dort gemütlich schliefen. Kurz vor Sandwich Harbour fuhren wir mit viel Schwung eine Düne steil hinauf und es ging weiter mit einer rasanten Berg- und Talfahrt durch die Dünenlandschaft. Wir stoppten in einem Dünenkessel, von dort aus erklommen wir den höchsten Dünenkamm und es eröffnete sich ein atemberaubender Blick über Sandwich Harbour, einem ehemaligen Hafen, der im Laufe der Zeit versandet ist und nun eine Lagune bildet. Sie bietet heute unzähligen Seevögeln einen optimalen Lebensraum. Auf der Rückfahrt legten wir am Meer noch einen Halt ein und wurden erneut mit Austern, Snacks und Sekt kulinarisch verwöhnt.

Sandwich Harbour Tour Landrover
Sandwich Harbour Steg

Der Land Rover schwamm regelrecht auf den Fahrspuren im Sand, manchmal mussten wir Robben ausweichen, die dort gemütlich schliefen. Kurz vor Sandwich Harbour fuhren wir mit viel Schwung eine Düne steil hinauf und es ging weiter mit einer rasanten Berg- und Talfahrt durch die Dünenlandschaft. Wir stoppten in einem Dünenkessel, von dort aus erklommen wir den höchsten Dünenkamm und es eröffnete sich ein atemberaubender Blick über Sandwich Harbour, einem ehemaligen Hafen, der im Laufe der Zeit versandet ist und nun eine Lagune bildet. Sie bietet heute unzähligen Seevögeln einen optimalen Lebensraum. Auf der Rückfahrt legten wir am Meer noch einen Halt ein und wurden erneut mit Austern, Snacks und Sekt kulinarisch verwöhnt.